Das Fach "Kirchengeschichte" als Bestandteil der "Theologie" also Gespensterkunde" wurde geschaffen, um echte Historiker vom Thema abzuhalten. Mit Erfolg.
Schauen wir uns nun die "Quellen" dieser Spinner an, stellen wir fest, dass es keine davon gibt! Darum hier fünf Beispiele!
Josephus, erfundene Lebenszeit 1. Jahrhundert, vier "Abschriften" aus dem 11.Jahrhundert! Eusebius, erfundene Lebenszeit 3. Jahrhundert, älteste "Abschrift aus dem 7. Jahrhundert! Isidor von Sevilla, erfundene Lebenszeit 7. Jahrhundert, älteste "Abschrift" aus dem 8.Jahrhundert! Laktanz, erfundene Lebenszeit 3. Jahrhundert, älteste "Abschrift" aus dem 5.Jahrhundert! Irenäus, erfundene Lebenszeit 2. Jahrhundert, älteste "Abschrift" aus dem 9. Jahrhundert!
Kein Original vorhanden. Dafür aber bis 1983 14 heilige Vorhäute des Jesus und drei Köpfe von Johannes dem Täufer!
Dann aber keine Spur der drei bayerischen Urklöster oder des Klosters des "Cassiodor" in Sqillace!
Eine Groteske!
Manning
Autor des Buchs: Von Jesus kein Lebenszeichen!
Ulan
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25.03.2022 02:30
#2 RE: "Kirchengeschichte" mit "Quellen", die es nicht gibt!!
Ist halt so, dass bis in die Renaissance-Zeit Originale entsorgt wurden, sobald die Abschrift erstellt war. Das geschah ja meist sowieso nur, weil das Original Probleme hatte (Schrift verblasst, Wasserschaeden, etc.).
Das Problem mit solchen Erfindungsthesen ist, dass die Texte zuviele Probleme haben, um als Erfindungen zu gelten. Tatsaechliche kirchliche Erfindungen, wie die Konstantinische Schenkung, tragen dick auf und geben den Faelschern unmittelbare Vorteile. Bei Texten wie den von Irenaeus dagegen schaut man auf Werke, die sich schwer tun, selbst die Autoren der Evangelien festzunageln. Klar, Irenaeus versichert den Lesern, dass er sorgfaeltig geprueft hat und seine Aussagen gewiss wahr sind, aber man sieht ihn zappeln. Im Prinzip findet er nur fuer Markus und Matthaeus eine alte Quelle (Papias, nicht als Werk ueberliefert), und dessen Beschreibungen passen irgendwie nicht so zu dem, was wir haben. Bei den beiden anderen Evangelien muessen wir uns auf sein Hoerensagen verlassen.
Bei Faelschungen haette das anders ausgesehen. Irgendjemand haette doch wohl mit ueberzeugenderen Ursprungsgeschichten kommen koennen als das, was Irenaeus da erzaehlt. Und natuerlich bringt er uns noch etwas anderes: ein Bild von vielen verschiedenen christlichen Bewegungen seiner Zeit. Die wurden zum Teil von konservativen Theologen fuer rhetorische Erfindungen von Irenaeus gehalten, bis die Textfunde von Nag Hammadi uns zeigten, dass die Beschreibungen von Irenaeus weitgehend korrekt waren. Sicher, sein Text ist polemisch und natuerlich stark parteiisch, aber trotzdem beweisen die gefundenen gnostischen Texte, dass er im Prinzip eine gute Quelle darstellt.
Die Nag Hammadi-Manuskripte stammen uebrigens aus dem fruehen 4. Jhdt. (die Texte gelten als aelter); die widerlegen Deine Thesen auch.
Dass die Autoren Kenntnisse der Geschichte hatten, ändert nichts daran, dass sie nicht ein einziges Original vorweisen können. Dafür aber alle drei Köpfe von Johannes dem Täufer und erst 1983 wurde die letzte der 14 heiligen Vorhäute des Jesus in Calzata gestohlen.
Dazu, wie bereits erwähnt, die drei bayerischen Urklöster sowie das Kloster des Cassiodor in Sqillace, die sich allesamt in Luft aufgelöst haben.
Bei den gefälschten Besitzüberschreibungen wussten die kriminellen Pfaffen ja auch, wer damals herrschte. Nur kannten sie die echte Lebenszeit nicht!
Und die "Humanisten" haben also ihre sensationellen Funde nach Abschrift weggeworfen!! Nicollo Nicolli also das Werk Tertullians. Zwei Abschriften gibt es. Beide mit Lücken, ohne dass sie einander ergänzen. Heißt, eine "Abschrift" hat Lücken, die andere genau dieselben plus zahlreicher weiterer!! Und beide Werke mit gleichen Latein-Fehlern!
Über die Brücke gehe ich nicht.
Manning
Autor des Buchs: Von Jesus kein Lebenszeichen!
Ulan
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28.03.2022 10:05
#4 RE: "Kirchengeschichte" mit "Quellen", die es nicht gibt!!
Wenn ich mal all die Punkte weglasse, die rein gar nichts mit meinem gebrachten Einwand zu tun haben, dann weiss ich jetzt nicht, was Deine Antwort soll. Hast Du irgendwie ein Problem damit, dass alle physischen Dinge eine begrenzte Lebensdauer haben und nur unter sehr gluecklichen Umstaenden die Zeiten ueberstehen? Ein Grossteil der ueberlieferten alten Texte stammt aus Aegypten, wegen der dort herrschenden Trockenheit, die halt der Haltbarkeit von Schriftmaterial zutraeglich ist. Und selbst diese erhaltenen Texte sind meist aus besonderen Situationen. Man denke an die tausende Oxyrhynchus Papyri, die, erstens, diese ausserordentliche Haltbarkeit demonstrieren, aber, zweitens, auch den Umstand, dass Schriften, wenn nicht mehr gebraucht oder schadhaft, weggeworfen wurden. In manchen Umstaenden ist die Erhaltung auch speziellen Ritualen zu verdanken, zum Beispiel bei Tora-Rollen, die, wenn sie nicht mehr brauchbar waren, formell bestattet wurden. Die Qumran oder Nag Hammadi Texte sind halt von irgendjemandem in Sicherheit gebracht worden, der dann offensichtlich nicht mehr in der Lage war, die Texte wieder in Besitz zu nehmen.
So ja, Texte, deren Buchstaben verblasst waren, wurden nur in seltenen Faellen dadurch repariert, dass die Buchstaben nachgezeichnet wurden (nur wenn das Buch selbst ausserordentlich wertvoll war), sondern nach Kopie weggeworfen. Meist hatten die Manuskripte naemlich noch andere Schaeden, wie Wasser- oder Brandschaeden, Risse, Schimmelflecken, verlorene Seiten, etc. Die Aufgabe der Kopisten bei Texten (von der Bibel mal abgesehen) war ab dem Mittelalter nur noch, nicht zusaetzliche Exemplare zu erzeugen, sondern eine lesbare Kopie des alten Textes zu erzeugen, bevor dieser komplett unbrauchbar geworden war. Manchmal waren es auch praktische Ueberlegungen. Auch Codex Sinaiticus hat ja stark beschaedigte Teile (Wasserflecken etc.), oft an Stellen, wo das Buch auseinandergefallen war (es war in mehrere Teile zerfallen), und einzelne, beschaedigte Blaetter wurden fuer Einbandreparaturen anderer Buecher benutzt. Hier wird auch der praktische Aspekt des Kopierens deutlich: welcher Leser aus, sagen wir, der Zeit um 1300 und spaeter wollte denn bitteschoen einen Text lesen, der keine Luecken zwischen Woertern hat, keinerlei Satzzeichen irgendwelcher Art und mit Zeilenumbruechen an beliebigen Stellen mitten in Woertern, wenn er eine Kopie machen konnte, die alle diese praktischen Probleme nicht hatte? Bei sehr alten Texten sind wir halt unglaublich gluecklich, dass niemand sich die Muehe gemacht hatte, die wegzuwerfen, obowhl sie niemand mehr lesen mochte.
Und wenn Abschriften dieselben Luecken haben, dann zeigt es eine Textfamilie an. So viele Kopien gab es von diesen Texten nie, vielleicht eine Handvoll. Bibliotheken wurden vererbt, mit entsprechendem Schwund. Irenaeus war aus Kleinasien und hatte Griechisch als Muttersprache, weshalb ich ihm jetzt keine Lateinfehler ankreiden mag. Warum irgendwie erstaunlich sein sollte, dass bei der bewegten Geschichte Siziliens Gebaeude verschwinden, ist mir ein Raetsel. Dass die Bibliothek Cassiodors immer noch so quasi die Gesamtheit aller antiken Texte, die im europaeischen Westen aus der Antike ueberdauert haben, ausmacht (gerade mal eine Handvoll mehr als hundert), verdeutlicht uns, wie riesig die antiken Textverluste bis zur Zeit Cassiodors gewesen waren; woran die Kirche wohl nicht ganz unschuldig war.
Aber genug davon. Wieso schreibst Du Buecher ueber Geschichte, wenn Dir jegliches Gefuehl fuer Geschichte fehlt?
Tacitus berichtet, dass ausschließlich Juden genitalverstümmelt, also beschnitten seien! Tatsächlich war die Beschneidung im ganzen Orient und wohl auch Nordafrika üblich. Offenbar mesopotamischen Ursprungs. Das kann einem römischen Senator in Zeiten öffentlicher Toiletten und Bäder nicht entgangen sein. Auf solchen Schwachsinn kommen nur pfäffische Betrüger der Renaissance !
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