Zitat von ManningVor seiner islamischen Indoktrination war er wohl unauffällig. Danach wurde er zum Killer:
Wenn es sich bei der Indroktination um eine rein politische handelte - also z.B. um eine neonationalsozialistische - dann würde man die Politik und die sie geschaffene und begleitende geistige Brandstiftung verbieten! Aber da ja es sich beim Islam um eine hei-hei-heilige Religion handelt, wird die politische Realität übers Knie gebrochen und der Islam - wie jede andere Religion - mit DEM GUTEN gleichgesetzt! How will they ever learn, how will they ever learn?
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
Religion vergiftet nicht die Welt, die ist Teil der Welt, schon seit dem es die ersten Menschen gab bis heute. Atheismus ist wiederstreben gegen die Natur.
Islam ist natürlich eine gewaltätige und intolerante Religion. Aber die eine Religion macht nicht gleich jede andere böse.
Zitat von Robin22 im Beitrag #3Religion vergiftet nicht die Welt, die ist Teil der Welt, schon seit dem es die ersten Menschen gab bis heute.
Eine gewagte Aussage. Ob die ersten Menschen Religion hatten, weiss niemand. Kinder kommen auch ohne Religion auf die Welt und bekommen die erst anerzogen.
Zitat von Robin22 im Beitrag #3Atheismus ist wiederstreben gegen die Natur.
Unsinn. Die Natur braucht keine Religion, und Religion braucht keinen Gott. Eine der aeltesten noch existierenden Religionen der Welt, der Jainismus (etwa so alt wie der Buddhismus), ist atheistisch. Viele Naturreligionen sind atheistisch. Solche Aussagen, wie Du sie triffst, deuten auf eine sehr begrenzte Sicht auf die Welt hin, die eigentlich nur abrahmitische Religionen kennt und dabei das ganze Spektrum menschlicher Gesellschaften verkennt.
Dass ich mal mit Ulan gleicher Ansicht bin, ist überraschend! Kulte sammeln immer Menschen und grenzen diese gegen andere ab. Der erste Schritt zur Feindschaft.
Zitat von Ulan im Beitrag #4 Eine gewagte Aussage. Ob die ersten Menschen Religion hatten, weiss niemand. Kinder kommen auch ohne Religion auf die Welt und bekommen die erst anerzogen.
Natürlich sind Kinder ohne Glauben an einen Gott da, aber mit der Zeit fangen die doch an zu verstehen, dass es einen oder mehrere Götter geben müsste. Nur in dieser Teil-Atheistischen Gesellschaft hier bekommen die anerzogen, dass es wahrscheinlich keinen Gott gäbe. Aber das ist gegen die Natur des Menschen.
Zitat von Ulan im Beitrag #4Eine der aeltesten noch existierenden Religionen der Welt, der Jainismus (etwa so alt wie der Buddhismus), ist atheistisch. Viele Naturreligionen sind atheistisch. Solche Aussagen, wie Du sie triffst, deuten auf eine sehr begrenzte Sicht auf die Welt hin, die eigentlich nur abrahmitische Religionen kennt und dabei das ganze Spektrum menschlicher Gesellschaften verkennt.
Was ist mit den alt-Europäischen Religionen? Die waren doch polytheistisch. Jainismus ist nur ein kleiner Zufall. Außerdem ist der Hinduismus nicht älter als der Jainismus? Gegebenfalls haben die sich vom Hinduismus abgespalten und sich so der Natur widersetzt.
Zitat von Robin22 im Beitrag #6Natürlich sind Kinder ohne Glauben an einen Gott da, aber mit der Zeit fangen die doch an zu verstehen, dass es einen oder mehrere Götter geben müsste.
Eben nicht. Kinder bekommen so etwas erzaehlt von ihren Eltern, Lehrern oder wem auch immer. Es gibt keinen Grund fuer eine solche Annahme. Man sieht ja, wie der Gedanke an Geister oder einen Gott entsteht: es ging urpsruenglich darum, Naturphaenomene zu erklaeren, deren Ursachen und Mechanismen man nicht kannte. Blitze wurden von Thor oder Zeus geschleudert, und auch Jahwe war urspruenglich ein Wettergott. Elektrizitaet und Spannung kannte halt niemand.
Zitat von Robin22 im Beitrag #6Nur in dieser Teil-Atheistischen Gesellschaft hier bekommen die anerzogen, dass es wahrscheinlich keinen Gott gäbe. Aber das ist gegen die Natur des Menschen.
Dass das nicht wahr ist, habe ich schon angesprochen. In Asien ist der Goetterglaube in vielen Faellen auch in den vorindustriellen Gesellschaften nicht ueberall verbreitet. In China galt Goetterglaube auch in vielen Perioden der Kaiserzeit als reiner Aberglaube der ungebildeten Massen. Den Jainismus als atheistische Religion habe ich genannt; der lehnt die Existenz von Goettern ab und sieht unser Universum als ewig und unerschaffen. Der Buddhismus geht zwar von der Existenz von Goettern aus, haelt sie aber fuer unwichtig fuer uns Menschen und unser Verhaeltnis zum Universum.
Zitat von Robin22 im Beitrag #6Was ist mit den alt-Europäischen Religionen? Die waren doch polytheistisch. Jainismus ist nur ein kleiner Zufall. Außerdem ist der Hinduismus nicht älter als der Jainismus? Gegebenfalls haben die sich vom Hinduismus abgespalten und sich so der Natur widersetzt.
Nein, Hinduismus ist juenger als Buddhismus und Jainismus. Ausserdem ist die ganze Grundannahme falsch. Indien hatte viele atheistische Religionen. Die aeltesten Teile der Veden kamen mit den indoeuropaeischen Einwanderern nach Indien, und die vedische Religion unterschied sich drastisch vom spaeteren Hinduismus, auch wenn die Schriften immer noch eine Grundlage des heutigen Hinduismus bilden. Auch der Hinduismus selbst - der Begriff bezeichnet eigentlich ein ganzes Sammelsurium verschiedener Religionen - hatte atheistische Straenge.
Wie auch immer, der Jainismus ist nur ein Beispiel von vielen. Viele der Naturreligionen, wie man sie noch aus Sibirien oder Nordamerika kennt, kannten keine Goetter. Geister schon, aber wie gesagt, die Annahme eines Gottes ist nicht irgendwie eine grundlegende Eigenschaft der Menschen. Hier spricht nur Dein kultureller Hintergrund als jemand, der ganz von vorderasiatischem Denken gepraegt ist, wie unsere Gesellschaft allgemein. Ich denke, der Ursprung von Religion liegt eher in der Annahme einer beseelten Natur und vor allem auch Ahnenverehrung (der Konfuzianismus z.B. ist eine noch heute existierende Auspraegung davon).
Es laege uebrigens an Dir nachzuweisen, dass die Abwesenheit von Glauben an einen Gott naturwidrig ist. Andererseits habe ich die These bereits widerlegt, da jede Naturreligion, die keine Goetter hat, Deine These schlicht der Unwahrheit ueberfuehrt.
Zitat von Ulan im Beitrag #7Nein, Hinduismus ist juenger als Buddhismus und Jainismus. Ausserdem ist die ganze Grundannahme falsch. Indien hatte viele atheistische Religionen. Die aeltesten Teile der Veden kamen mit den indoeuropaeischen Einwanderern nach Indien, und die vedische Religion unterschied sich drastisch vom spaeteren Hinduismus, auch wenn die Schriften immer noch eine Grundlage des heutigen Hinduismus bilden. Auch der Hinduismus selbst - der Begriff bezeichnet eigentlich ein ganzes Sammelsurium verschiedener Religionen - hatte atheistische Straenge.
und hier ist auch ein Zitat aus Wikipedia: The word Hindu is an exonym,[4][5][note 3] and while Hinduism has been called the oldest religion in the world,[note 4] many practitioners refer to their religion as Sanātana Dharma (Sanskrit: सनातन धर्म, lit. ''the Eternal Dharma'') a modern usage, which refers to the idea that its origins lie beyond human history, as revealed in the Hindu texts
(Natürlich ist der Hinduismus nicht unendlich viele Jahre alt, aber 5000 ist es schon)
"Business Insider" ist sicherlich ein Spezialist fuer Religion . Und Dein Wikipedia-Zitat sagt ja auch so schoen, dass Hinduismus "die aelteste Religion der Welt genannt wurde"; also nicht, dass es sie ist.
In den Veden sieht man eine Religion beschrieben, die mit Hinduismus nicht viel zu tun hat, sondern noch grosse Aehnlichkeiten mit dem persischen Zweig der Religion hat. Indien wurde hinduistisch, nachdem die Zeit des Buddhismus vorbei war. Der Hinduismus ist erst im Austausch der vedischen Religion der indogermanischen Einwanderer mit den Religionen der Einheimischen entstanden, und Buddhismus und Jainismus haben keinen Ursprung im Hinduismus, sondern einheimische Wurzeln.
Falls Dich das Thema interessiert, schau unter Vedische Religion nach. Ein paar Zitate:
Zitat Die vedische Religion ist die älteste in Schriftzeugnissen nachweisbare Religion Indiens. Sie baut auf den komplexen animistischen Traditionen der indoarischen Bevölkerungen Südasiens sowie der Oasenkulturen im südlichen Zentralasien auf und ist polytheistisch sowie auf das religiöse und rituelle Opfer ausgerichtet. Die vedische Religion unterscheidet sich stark vom heutigen Hinduismus, und kam hauptsächlich in Indien vor, wurde aber auch im heutigen Syrien und der Türkei nachgewiesen, wo sie mit den Mittani beziehungsweise deren Oberschicht in Verbindung gebracht wird.
Götter, die später in den Hinduismus übergegangen sind, waren Vishnu und Rudra. Vishnu galt im vedischen Pantheon als solare Gottheit, die mit dem Opferritual verbunden war, Rudra galt als dunkle Gottheit, die später in den Shiva-Kult einging. Die antike vedische Religion ist die mit Abstand relativ ähnlichste Religion zu der hypothetischen Proto-Indoeuropäischen Religion und zeigt Parallelen zu der antiken griechischen Religion, der römischen Religion sowie der altnordischen Religion
Das alles hat also eine direkte Verbindung zu unseren religioesen Vorstellungen, weil die Urspruenge dieselben waren. Von hier stammt wohl Deine Vorstellung, dass menschliche Religion irgendeinen "natuerlichen" gemeinsamen Nenner haette. Kein Wunder, wenn sie einen gemeinsamen Ursrpung haben.
Zitat Die vedische Religion unterscheidet sich in vielen Dingen vom heutigen Hinduismus. So gibt es in der vedischen Religion kein Konzept für Reinkarnation, Samsara oder Nirwana.
Hier kommen wir also zu dem Punkt, dass der vedischen Religion viele Hauptelemente des Hinduismus fehlten, weil die aus anderen Religionen stammen.
Zitat Die Schriften der vedischen Religion sind in den Veden erhalten, deren Ursprünge wahrscheinlich ab 1500 v. Chr. als mündliche Tradition vorliegen
Hier kommen wir jetzt zu den angeblich "5000 Jahren". Teile der Veden sind also wahrscheinlich seit 3500 Jahren muendlich ueberliefert, die Verschriftlichung erfolgte erst viel spaeter.
Buddhismus und Jainismus entstanden dagegen aus der Shramana-Bewegung, und der Hinduismus entstand praktisch aus der Verschmelzung vedischer Ideen, buddhistischer und jainistischer philosophischer Konzepte und mehreren einheimischen Kulten.
Bei vielen Online-Quellen muss man vorsichtig sein. Heute, im Zeitalter des Hindu-Nationalismus, gibt es viele Vertreter aus Indien, die es mit der historischen Wahrheit nicht so genau nehmen.
Zitat von Ulan im Beitrag #9"Business Insider" ist sicherlich ein Spezialist fuer Religion
Das Video lag schon seit geraumer Zeit auf Youtube herum. Ich bezweifle, dass der der Originalhochlader war.
Zitat von Ulan im Beitrag #9Und Dein Wikipedia-Zitat sagt ja auch so schoen, dass Hinduismus "die aelteste Religion der Welt genannt wurde"; also nicht, dass es sie ist.
Sie müssen schon richtig zwischen den Zeilen lesen. Der Hinduismus wurde die aelteste Religion der Welt genannt, <<und zwar deshalb nur genannt, weil andere behaupten:>> Es stattdessen über der Zeit stehe und somit kein Alter habe <<und nicht deshalb, weil die Religion jünger wäre als die erste Behauptung es besagt>>
Aber ich glaube auch, dass Hinduismus wahrscheinlich nicht die älteste Religion ist - das muss ich auch nicht, um zu gewinnen, weil ich glaube, dass die (nur) die älteste Weltreligion ist (nicht Religion allgemein) und Sie behauptet haben, dass der Buddhismus älter sei.
Zitat von Ulan im Beitrag #9 Indien wurde hinduistisch, nachdem die Zeit des Buddhismus vorbei war
Hinduismus und Buddhismus coexistierten in Indien, bis schließlich Hinduismus dort die Oberhand gewann. Das können Sie auch auf dem Video sehen, natürlich nur wenn Sie nicht glauben, dass das ganze Video gelogen sei. Notfalls kann ich Ihnen ein zweites zeigen: https://www.youtube.com/watch?v=Ov1nb6GtFns
Zitat von Ulan im Beitrag #9 Die vedische Religion unterscheidet sich in vielen Dingen vom heutigen Hinduismus. So gibt es in der vedischen Religion kein Konzept für Reinkarnation, Samsara oder Nirwana.
Hier kommen wir also zu dem Punkt, dass der vedischen Religion viele Hauptelemente des Hinduismus fehlten, weil die aus anderen Religionen stammen.
Aber die hinduistischen Götzen gab es weiterhin. Das ist doch das, worin sich der Hinduismus vom Buddhismus unterscheidet und auch das, was unser Thema hier ist
Zitat von Ulan im Beitrag #9 Bei vielen Online-Quellen muss man vorsichtig sein. Heute, im Zeitalter des Hindu-Nationalismus, gibt es viele Vertreter aus Indien, die es mit der historischen Wahrheit nicht so genau nehmen.
Aber es gibt bestimmt nicht so viele hinduistische Fundamentalisten, die deutsch oder englisch können, dass man deshalb diesen Quellen so sehr misstrauen müsste.ischen Götzen gab es weiterhin. Das ist doch das, worin sich der Hinduismus vom Buddhismus unterscheidet und auch das, was unser Thema hier ist
Zitat von Robin22 im Beitrag #10Das Video lag schon seit geraumer Zeit auf Youtube herum. Ich bezweifle, dass der der Originalhochlader war.
Das aendert nichts daran, dass das Video mehr oder weniger die Abteilung "Vermischtes" einer auf Finanzen spezialisierten Publikation fuellt.
Zitat von Robin22 im Beitrag #10Sie müssen schon richtig zwischen den Zeilen lesen.
Tu ich ja. Zum Hinduismus muss man die Wikipedia-Eintraege auf Englisch mit Vorsicht geniessen, da da der indische Einfluss zu gross ist. Es ist heutzutage leider eine verbreiteter indischer Nationalsport, den Hinduismus zur aeltesten und urspruenglichen Religion der Menschheit zu machen, das Alter masslos zu uebertreiben, Indien zur Wiege der Menschheit zu machen mit den aeltesten Staedten, etc. Da ist ausnahmsweise mal die deutsche Wikipedia besser.
Zitat von Robin22 im Beitrag #10Aber ich glaube auch, dass Hinduismus wahrscheinlich nicht die älteste Religion ist - das muss ich auch nicht, um zu gewinnen, weil ich glaube, dass die (nur) die älteste Weltreligion ist (nicht Religion allgemein) und Sie behauptet haben, dass der Buddhismus älter sei. Hinduismus und Buddhismus coexistierten in Indien, bis schließlich Hinduismus dort die Oberhand gewann. Das können Sie auch auf dem Video sehen, natürlich nur wenn Sie nicht glauben, dass das ganze Video gelogen sei.
Nun, dann druecke ich es halt so aus: Die vedische Religion hatte mehr Aehnlichkeit mit der roemischen Religion als mit dem heutigen Hinduismus. Die Upanishaden, also der Teil der Vedas, in dem die hinduistische Religion gedanklich entwickelt wurde, entstand ueber den Zeitraum von 700 bis 200 v.Chr., also in demselben Zeitraum, in dem auch Buddhismus und Jainismus entstanden.
Zitat von Robin22 im Beitrag #10Aber die hinduistischen Götzen gab es weiterhin. Das ist doch das, worin sich der Hinduismus vom Buddhismus unterscheidet und auch das, was unser Thema hier ist
Aus solch einer Aussage spricht aber eine gewisse Unkenntnis des Hinduismus. Schon der Ausdruck "Goetze" ist hier, gerade im Vergleich mit dem Christentum, unangebracht. Im Prinzip sind die christlichen und hinduistischen Gotteskonzepte gar nicht so unterschiedlich. Die Idee der Goetter als unterschiedliche Erscheinungsform des einen Gottes ist uebrigens auch in den Upanischaden schon angelegt. Die christliche Mission in Indien hatte trotz der langen britischen Kolonialzeit deshalb so wenig Erfolg, weil es schwer ist, einem Hindu zu erklaeren, was denn eigentlich der Unterschied sein soll. Fuer Hindus ist Jesus dann halt ein Avatar Vishnus, aehnlich wie Rama, Krishna oder halt auch Buddha. Vishnu, Shiva und Brahma (Brahma als entfernter Schoepfergott) werden unter anderem als Trimurti als die drei Gesichter des einen Gottes gesehen.
Religionen existieren nicht im Vakuum. Indien war fuer lange Zeit das groesste islamische Land (es ist heute immer noch das drittgroesste islamische Land, was die Bevoelkerung angeht) und natuerlich hat es auch da Wechselwirkungen gegeben. Umgekehrt passierte das auch: da einer der vier "grossen" westlichen Kirchenvaeter vom Manichaeismus zum Christentum kam, also einer christlich-zoroastrisch-buddhistischen Mischreligion, sind auch ein paar Einfluesse von dort ins Christentum gekommen, wobei der zoroastrische Einfluss sicherlich groesser ist, da der schon im Judentum sehr gross war.
Zitat von Robin22 im Beitrag #10Aber es gibt bestimmt nicht so viele hinduistische Fundamentalisten, die deutsch oder englisch können, dass man deshalb diesen Quellen so sehr misstrauen müsste.
Ganz im Gegenteil. Englisch ist in Indien offiziell Verkehrssprache und wird im Austausch innerhalb Indiens benutzt. Zwar wird Hindi von knapp 44% der Bevoelkerung als Muttersprache gesprochen und war urspruenglich als Nationalsprache vorgesehen, aber die Sprecher der anderen Sprachen akzeptieren nicht die Vormachtstellung von Hindi, weshalb Englisch immer noch den Charakter einer Lingua Franca in Indien in den Bereichen Verwaltung, Wirtschaft und Erziehung hat und auch eine offizielle Sprache im Parlament ist. Zwar sprechen nur gut 10% der Inder fliessend Englisch (knapp 60% koennen es zumindest halbwegs), aber das sind halt bei 1,4 Milliarden Einwohnern dann doch sehr viele Menschen.
Aber richtig, das Thema ist "Goetter". Wie ich ausgefuehrt habe, ist der Glaube an Goetter kein urspruenglicher menschlicher Zug. Der war zwar verbreitet, aber keineswegs durchgaengig. Religion war immer auch eine Abbildung der menschlichen Gesellschaft in das Jenseits. Urspruenglich ist fuer Menschen wohl die Verehrung der Ahnen und von Naturgeistern. Die Idee von Goettern wurde prominenter, als Hierarchien steiler als in den urspruenglichen Gesellschaften wurden.
Zitat Aus solch einer Aussage spricht aber eine gewisse Unkenntnis des Hinduismus Schon der Ausdruck "Goetze" ist hier, gerade im Vergleich mit dem Christentum, unangebracht.
Ich sage halt zu denen Götze, weil für mich sind es keine lebendigen Götter.
Zitat Es ist heutzutage leider eine verbreiteter indischer Nationalsport, den Hinduismus zur aeltesten und urspruenglichen Religion der Menschheit zu machen, das Alter masslos zu uebertreiben
Woher wissen Sie das alles? Kennen Sie sich so gut mit Indien aus? Wovon? Waren Sie dort? Haben Sie es aus Büchern?
Zitat Indien zur Wiege der Menschheit zu machen mit den aeltesten Staedten, etc. Da ist ausnahmsweise mal die deutsche Wikipedia besser.
Also ich habe auch gedacht, dass der Indus-Tal die älteste Zivilisation ist. Das liegt aber sowieso in Pakistan. Ist es den Indern trotzdem so wichtig?
Zitat Nun, dann druecke ich es halt so aus: Die vedische Religion hatte mehr Aehnlichkeit mit der roemischen Religion als mit dem heutigen Hinduismus.
Damit kann ich (auch) wenig anfangen. Heißt das, dass die damals nur Götzen hatten und keine buddhistische Gedanken oder auch dass deren Götzen den römischen aussahen?
Zitat Im Prinzip sind die christlichen und hinduistischen Gotteskonzepte gar nicht so unterschiedlich. Die Idee der Goetter als unterschiedliche Erscheinungsform des einen Gottes ist uebrigens auch in den Upanischaden schon angelegt. Die christliche Mission in Indien hatte trotz der langen britischen Kolonialzeit deshalb so wenig Erfolg, weil es schwer ist, einem Hindu zu erklaeren, was denn eigentlich der Unterschied sein soll.
Die hinduistischen Götzen sind einmal nicht allwissend, allgütig und die anderen Sachen, die man im christlichen kennt, auch nicht deren höchster Vishnu. Dann gibt es auch kein Bild vom christlichen, außer das was sich die Kirchenbauer vorstellten. Schließlich verlangen die hinduistischen Götzen nicht so viel gehorsam (zum eigenem Wohl), wie der christliche Gott.
Ich kann aber dabei nicht verstehen, was diese Aussagen mit dem Thema hier zu tun haben. Das Thema ist laut meinem Verständnis, was die älteste Religion der Welt ist und ob es unnatürlich ist, Atheist zu sein (egal ob stattdessen Polytheist oder Christ).
Zitat Indien war fuer lange Zeit das groesste islamische Land (es ist heute immer noch das drittgroesste islamische Land, was die Bevoelkerung angeht)
Als Indien islamisch war, war es kein einheitliches Land und es waren zum großteil auch nur die Herrscher, während die Völker zum großteil hinduistisch blieben. (Auch, wenn das hier nur nebensächlich ist.)
und natuerlich hat es auch da Wechselwirkungen gegeben. Umgekehrt passierte das auch: da einer der vier "grossen" westlichen Kirchenvaeter vom Manichaeismus zum Christentum kam, also einer christlich-zoroastrisch-buddhistischen Mischreligion, sind auch ein paar Einfluesse von dort ins Christentum gekommen, wobei der zoroastrische Einfluss sicherlich groesser ist, da der schon im Judentum sehr gross war.
Zitat Zwar sprechen nur gut 10% der Inder fliessend Englisch (knapp 60% koennen es zumindest halbwegs), aber das sind halt bei 1,4 Milliarden Einwohnern dann doch sehr viele Menschen.
140 Millionen. Aber die müssen auch gleichzeitig: - über einen Internetzugang verfügen - Fundamentalistisch sein (trotz des hohen Bildungstandes) - wikipedia oder was ähnliches kennen - und auch darin Einträge verfassen wollen
Zitat von Robin22 im Beitrag #12[quote]Ich sage halt zu denen Götze, weil für mich sind es keine lebendigen Götter.
Nun, das ist halt ein sehr subjektiver Standpunkt. Aus einem anderen Blickpunkt sind die drei christlichen Goetter halt auch Goetzen.
Falls Du Dich an dem "drei Goetter" stoesst, das ist halt ein genauso valider Blick von aussen auf das Christentum, der dieses komische Konstrukt der "Trinitaet" ignoriert, wie Du es mit Deinem "Goetzen" fuer den Hinduismus tust, weil Du das dortige Konzept der Einheit ignorierst.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Woher wissen Sie das alles? Kennen Sie sich so gut mit Indien aus? Wovon? Waren Sie dort? Haben Sie es aus Büchern?
Schauen Sie keine Nachrichten? Indien wird heutzutage von einer ultranationalistischen Partei regiert, die schon mal das "Taj Mahal" aus Tourtistenfuehrern entfernt, weil das "unindisch" ist, und deren amtierender Ministerpraesent Modi schon mal durch Auesserungen aufgefallen ist wie, dass es nie ein Mughal-Reich gegeben haette.
Nebenbei habe ich auch noch fuer Jahre in meinem Job in den USA indische Kollegen gehabt, wobei die unterschiedlichste Hintergruende hatten, was Sprache und Herkunft angingen. Darunter gab's jemanden aus Delhi, Brahmane mit Bengali als Muttersprache, weil seine Familie urpruenglich aus Westbengalen kam, jemand aus Mumbai, also einem normalen Hindi-Hintergrund, jemand aus Hyderabad, der heute dort Professor ist und Telugu als Muttersprache hat, jemand aus Tamil Nadu mit Tamil als Muttersprache und Kshatriya-Kasten-Hintergrund, um nur einige zu nennen. In den USA gibt's hunderttausende indische Studenten. Da die schon von zu Hause her Englisch sprechen, sind die Sprachbarrieren da niedrig.
Da Indien zudem auch im IT-Sektor stark ist und die meisten grossen Firmen in den USA ihren Telefonsupport nach Indien ausgelagert hatten, hatte man dauernd Inder am Telefon.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Also ich habe auch gedacht, dass der Indus-Tal die älteste Zivilisation ist. Das liegt aber sowieso in Pakistan. Ist es den Indern trotzdem so wichtig?
Die mesopotamische Zivilisation ist nach derzeitigem archaeologischen Stand immer noch etwas aelter, wenn auch nicht viel. Und ja, Pakistan ist ein Staat, der erst 1947 durch die Teilung Indiens entstand, so dass das natuerlich den Indern wichtig ist. Hier geht's schliesslich um indische Kultur.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Damit kann ich (auch) wenig anfangen. Heißt das, dass die damals nur Götzen hatten und keine buddhistische Gedanken oder auch dass deren Götzen den römischen aussahen?
Die vedische Religion hat ihren Ursprung in der indoeuropaeischen Kultur, also genau wie die meisten europaeischen Religionen in Zentralasien. Der Himmelsgott als oberster Gott des Pantheons ist allen diesen Religionen gemeinsam. Der roemische Jupiter heisst in der vedischen Religion z.B. Dyaus Pita. Auch "Zeus" hat dieselbe Wurzel, was man sieht, wenn man seinen Namen dekliniert (Genitiv ist z.B. Diós). Das heisst, hier haben wir nicht nur sprachliche Verwandtschaft, sondern auch eine kulturelle, was den Ursprung angeht. Von "Aussehen" ist hier nicht die Rede; die altroemische Religion hatte wohl urspruenglich keine Abbildungen fuer ihre Goetter. Und ja, die buddhistischen Gedanken fehlten, wie ich oben schon angemerkt hatte: der vedischen Religion waren Reinkarnation, Samsara oder Nirvana unbekannt, alles Konzepte, die Buddhismus und Hinduismus gemeinsam haben.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Die hinduistischen Götzen sind einmal nicht allwissend, allgütig und die anderen Sachen, die man im christlichen kennt, auch nicht deren höchster Vishnu. Dann gibt es auch kein Bild vom christlichen, außer das was sich die Kirchenbauer vorstellten. Schließlich verlangen die hinduistischen Götzen nicht so viel gehorsam (zum eigenem Wohl), wie der christliche Gott.
Indische Goetter sind nicht nur allwissend, sondern auch gleichzeitig transzendent und immanent in einigen der Haupttexte der Upanischaden (einem Teil der Veden). Der christliche Gott wird eher als transzendent beschrieben, also weniger umfassend.
Ansonsten ist das doch voellig egal fuer das, was ich hier gesagt habe: Im Upanischaden-Teil der Veden ist bereits der Gedanke angelegt, dass alle Goetter nur Ausdruecke des einen Gotts sind. Brahman, Vishnu und Shiva (die heutige Form des vedischen Rudra) sind die drei Haupt-Gesichter des einen Gottes (das Konzept heisst Trimurti). Um Wikipedia zu zitieren: "Die Trimurti symbolisiert den Ursprung aller göttlichen Wirkungen in einer Einheit, da die drei Aspekte sich gegenseitig bedingen und ergänzen; sie repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden, erhaltenden und zerstörenden Aspekte dieses höchsten Seienden aus." Das heisst, die Einheit, der eine Gott mit mehreren Gesichtern, ist Christentum und Hinduismus gemeinsam. Die zweite Hauptparallele ist, dass Vishnu in der Form eines Avatars die Menschen besucht hat, was im Prinzip dem christlichen Jesus-Mythos entspricht.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Ich kann aber dabei nicht verstehen, was diese Aussagen mit dem Thema hier zu tun haben. Das Thema ist laut meinem Verständnis, was die älteste Religion der Welt ist und ob es unnatürlich ist, Atheist zu sein (egal ob stattdessen Polytheist oder Christ).
Richtig, aber hier geht's darum, dass die Frage falsch gestellt ist. Was die aelteste Religion der Welt ist, ist naemlich relativ uninteressant, da Religion im eigentlichen Sinn eine Ausbildung fortgeschrittener menschlicher Gesellschaften ist, und dass Du Dir als Beispiele fuer Goetterglaube sowieso Religionen ausgesucht hast, die auf einen gemeinsamen indoreuropaeischen Ursprung zurueckgehen, wobei Du die atheistischen Religionen und ihre Wurzeln ignorierst. Du solltest mal den alten Religionsbegriff, wie er noch vor einem halben Jahrhundert propagiert wurde und auf dem judeo-christlichen Muster definiert wurde, aus dem Kopf bekommen.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12Als Indien islamisch war, war es kein einheitliches Land und es waren zum großteil auch nur die Herrscher, während die Völker zum großteil hinduistisch blieben. (Auch, wenn das hier nur nebensächlich ist.)
Es war zwar kein vollkommen vereintes Land, aber das Mogulreich (1526 bis 1858) herrschte meist ueber den Grossteil des Landes und hin und wieder auch mal fast das ganze Land (siehe z.B. hier). und um den Bevoelkerungsanteil der Muslime herauszubekommen, muss man die Anzahl der indischen Muslime heute (172,2 Millionen), Pakistans (212,3 Millionen) und Bangla Deshs (150,8 Millionen) zusammenzaehlen, da die alle aus dem ehemaligen Indien und davor Mogulreich stammen. Dass im heutigen Staat Indien nur 14,2% der Bevoelkerung muslimisch sind, liegt an den grossen Vertreibungen waehrend der Teilung Indiens nach dem zweiten Weltkrieg.
Zitat von Robin22 im Beitrag #12140 Millionen. Aber die müssen auch gleichzeitig: - über einen Internetzugang verfügen - Fundamentalistisch sein (trotz des hohen Bildungstandes) - wikipedia oder was ähnliches kennen - und auch darin Einträge verfassen wollen
Etwa die Haelfte der Inder hat Internetzugang. Was das "fundamentalistisch" angeht, sprach ich nicht nur von Religion, sondern vor allem auch Politik. Die hindunationalistische Partei stellt die Regierung, ist also von den meisten Indern geweaehlt worden und ist auch in gebildeteren Kreisen salonfaehig. Und dass Inder auf Wikipedia dauernd in "Edit Wars" involviert sind, kann man ueberall nachlesen. Hier ein Beispiel: A vicious culture war is tearing through Wikipedia
Zitat daraus: "Wikipedia has long been popular in India. In 2011, Hindi Wikipedia, written in the local Devanagari script, became the first non-English Wikipedia to pass 100,000 articles and as of this year received more than 47 million page views. However, English is the main language in which readers in India access and edit Wikipedia. Today, traffic from the subcontinent accounts for roughly five per cent of all the traffic to English Wikipedia."
Also, Inder machen von der ganzen englischsprachigen Wikipedia 5% des totalen Traffics aus, und Englisch ist bei Indern die meistbenutzte Sprache, in der sie Wikipedia lesen und editieren. Dass der Anteil bei Dingen, die Indien betreffen, ungleich hoeher ist, sollte wohl jedem einleuchten.
Als Bemerkung nebenbei, die aber wahrscheinlich gar nicht so wenig relevant zum Thema ist: Weisst Du, dass Christen im Roemischen Reich oefter mal wegen Atheismus angeklagt wurden? Schliesslich beleidigten sie 99,9% aller Goetter als Daemonen (Deine "Goetzen") und verehrten stattdessen einen zur Hoechststrafe verurteilten Straftaeter.
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Um dir und den anderen Mitgliedern das Bestmögliche bieten zu können, würden wir das Forum gern werbefrei gestalten und mit tollen neuen Extras ergänzen.
Wenn du uns dabei unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
diese Änderungen zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
________________________________________
"Ich bin völlig anderer Meinung als Sie. Aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie sagen dürfen!" (Voltaire)
"Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant) ________________________________________